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Geschichte von Neuenbrook

 

Wann genau Neuenbrook Ende des 12. oder zu Beginn des 13. Jahrhunderts gegründet wurde, lässt sich mit Sicherheit nicht mehr feststellen, aber erste urkundliche Erwähnungen stammen aus dem Jahr 1237. Ganze 50 Hofstellen gab es da schon in „Neue Bruch“, wie unser Dorf genannt wurde. Holländische Deichbau- und Entwässerungsspezialisten sorgten mir einem ausgeklügelten System dafür, dass in dem sehr fruchtbaren Marschenlanden sehr einträgliche Landwirtschaft betrieben werden konnte.

Mitte des 15. Jahrhunderts konnten nicht mehr alle Einwohner in den Bauernhäusern untergebracht werden und so entstand rund um die Kircher ein erster Dorfkern. Im 16. Und 17. Jahrhundert entwickelte sich eine neue Verkehrsinfrastruktur und mit ihr entstanden im Dorf die ersten  Handwerksbetriebe, wie Schuster, Schneider, Zimmerleute, Schmiede und Tischler. Auf sogenannten Kätnerhofstellen lebten nun Lohnarbeiter und bewirtschafteten nebenbei eine kleine landwirtschaftliche Fläche.

Im 18. Jahrhundert erlebte Neuenbrook seine erste Blütezeit. Die Landwirtschaft war sehr einträglich und auch die Handwerksbetriebe florierten. Man kam zu Wohlstand, der jedoch im durch Kriegswirren Anfang des 19. Jahrhunderts wieder verloren ging. Wenige Reiche standen vielen Armen gegenüber mit der Folgen von großen sozialen Spannungen.

Nach jahrhundertelanger Zugehörigkeit seit seiner Gründung zum Heiligen Römischen Reich (etwa 235 Jahre, zu Schweden (etwa 10 Jahre) und Dänemark (etwa 425 Jahre) kam es mit der Eingliederung Schleswig-Holsteins ins Preußische und später Deutsche Reich zu einem politischen Neubeginn. Durch Einflüsse der nun einsetzenden Industrialisierung veränderte sich die Dorfstruktur hin zu größeren landwirtschaftlichen Betrieben, mehr Gewerbe und neuen Dienstleistungen. Erste Eisenbahnen erreichten die Region und Verkehrswege wurden ausgebaut.

Auch auf kulturellem Sektor gab es Veränderungen. Die Schule wurde nun preußisch streng, Vereine und Verbände gründeten sich, die freiwillige Feuerwehr entstand und erhielt zeitgemäße Technik. Nun gab es eine Gemeindevertretung mit Vorsteher und das Amt Neuenbrook entstand. Auch wurde eine neue Kirche gebaut.

Zwei Kriege im 20. Jahrhundert, eine Währungsreform und schließlich die Gründung der Bundesrepublik Deutschland hinterließen tiefe Spuren in der Entwicklungsgeschichte Neuenbrook. Zwar noch immer mit vielen landwirtschaftlichen Betrieben, aber auch einigen Gewerbebetrieben und einem großen Kreideindustriebetrieb hat sich das markante Straßendorf in der Krempermarsch zu einem modernen Ort entwickelt, in dem die etwas über 700 Einwohner sehr gerne zusammenleben.

Wer sich genauer mit der Geschichte Neuenbrooks beschäftigen möchte, dem sei zum einen unsere Dorfchronik, erschienen 1987, sowie deren Fortschreibung bis 2012 empfohlen. Aber auch in der Festschrift zum 100. Geburtstag der St. Katharinenkirche, erschienen 1991, kann man viel Interessantes zu Neuenbrook erfahren. Der Sammelband „Neuenbrook – Häuser erzählen“ des Autoren Paul Ahrens in enthält 73 Bleistiftzeichnungen mit sehr detaillierten Beschreibungen über Gebäude und deren Bewohner.

Dorfchronik und Festschrift sind noch in einigen Exemplaren vorrätig und können über die Gemeindeverwaltung bezogen werden. Der Sammelband wird ggf. noch einmal aufgelegt.

 


Dorfchronik
Innenansicht
Festschrift Katharinenkirche
Neuenbrook - Häuser erzählen
Innenansicht